Schirmherrin Leonie Rachel im Interview

Leonie Rachel ist Bloggerin und Influencerin. Ihrem Instagram-Account folgen 28 000 Menschen. Seit kurzem ist sie Schirmherrin des FiP.

Das Interview führte Teresa Schwind.

 

Leonie, Du hast die Schirmherrschaft für das FiP übernommen, warum?

 

In meinem Blog beschäftige ich mich mit Life-Style-Themen, die abseits vom Mainstream sind.

Dazu gehört auch mentale Gesundheit, ich selbst habe Borderline, auch das thematisiere ich in meinen posts. Als Influencerin ist es mir wichtig, auch Themen mit gesellschaftlichem Mehrwert zu präsentieren: wie zum Beispiel das Thema „Lebensmittelverschwendung“, mit dem ich mich seit längerem beschäftige.

Es landen so viele Lebensmittel, die vollkommen in Ordnung sind auf dem Müll. Dazu habe ich auch viel auf Instagram geschrieben.

Ein Filmteam für die Serie „Gen Z for Planet A“ ist auf mich aufmerksam geworden und so habe ich, im Zuge der Dreharbeiten, dann „Frühstück im Park“ kennen gelernt.

 

Wie ist es dann weitergegangen?

 

Frühstück im Park, also das „FiP“ habe ich vom Hörensagen gekannt, weil ich im 6. Bezirk wohne. Mitgemacht habe ich davor nicht, weil ich zu schüchtern für den ersten Schritt war. Das war also eine gute Möglichkeit das „FiP“ besser kennen zu lernen, schon die erste Begegnung war wirklich schön; mit Menschen in Kontakt zu sein und endlich einmal aus meiner „bubble“ heraus zu kommen! Die Möglichkeit etwas für Andere zu machen, das hat sich ab dem ersten Moment sehr gut angefühlt.

Fast automatisch habe ich mir dann gedacht, dass ich meine Reichweite dafür nutzen möchte, dieses besondere Projekt zu unterstützen. Ich verdiene mein Geld mit Instagram, oft durch sehr oberflächliche Thematiken wie zum Beispiel der „beauty industry“, die am meisten Geld zahlt. Wichtige soziale Projekte, die ja leider meistens kein Geld haben, bleiben da auf der Strecke. In meinem Blog aber auch diese Projekte zu bewerben, in denen ich auch ehrenamtlich aushelfe ist eine Art Ausgleich für mich. Jetzt bin ich seit zirka 3 Monaten bei „Frühstück im Park“ dabei und es macht mir extrem viel Spaß. 

Außerdem nutze ich mein breites Netzwerk an Kontakten, Personen zu vernetzen die dann gemeinsam mithelfen, das finde ich wichtig. 

 

Was bedeutet Frühstück im Park für dich?

 

Das FiP zeitg die sozialen Unterschiede in unserem System auf. Manche Menschen die hier her kommen sind alkoholkrank. Sie sind Personen die in unserem System, das sich ausschließlich durch Leistung definiert, keinen Platz mehr haben. Genau das gleiche gilt für Menschen mit einer psychischen Krankheit; du kannst dir nicht frei nehmen, wenn du psychisch überfordert bist. „Burn out“ ist meiner Meinung nach eine Pandemie des Kapitalismus, dass unser Nervensystem unter Dauer-Stress steht, das ist nicht gesund.

Menschen auf diese Themen zu sensibilisieren, dazu nutze ich meinen Blog. Ich weiß wie es ist mit einer psychischen Erkrankung leben zu müssen, gleichzeitig weiß ich aber auch wie es ist die Möglichkeit dazu zu haben Hilfe zu bekommen. Viele Menschen haben aber keine finanziellen Mittel dafür sich diese Hilfe zu holen oder sie haben kein soziales Umfeld, das sie auffangen kann.

Niemand sollte vergessen werden und dafür steht „Frühstück im Park“ für mich. Essen und zusammensitzen, reden und füreinander etwas tun; für einander kochen, das ist eine wunderschöne menschliche Geste.

Fip ist für mich Zusammenkommen. Viele der Fremden werden ziemlich schnell zu Bekannten. Ich bin seit 3 Monaten bei FiP und ich kenne bereits die Vorlieben der BesucherInnen; wer mag lieber salziges, wer mag gerne ein zweites Stück Kuchen oder lieber diese Marmelade… und alle lieben Kaffee, das vereint uns alle! Unsere geteilte Kaffee-sucht. Jeder und jede sehnt sich in der Früh nach einem heißen Kaffee, das ist „Frühstück im Park“ für mich. Gemeinsam-sein.

 

Was braucht es deiner Meinung nach noch?

 

“Frühstück im Park” ist ehrenamtlich organisiert. Alle Menschen die sich hier engagieren geben ihr und sein Bestens und das bewundere ich sehr. In Wirklichkeit ist das, was die Menschen hier machen aber ein Full-time Job und es wäre wichtig, dass Sponsoren finanziell unterstützen.

Außerdem würde mir wünschen, dass die Menschen bewusster einkaufen und sich, wenn sie schon Essen wegwerfen müssen, bei “FiP” melden und ihr Essen hier her bringen.

 

Die Letzte Frage: was isst du gerne zum Frühstück?

 

Das ist jetzt vielleicht unpassend aber ich frühstücke nicht!
Ohne meinen Kaffee kann ich den Tag aber nicht beginnen.

 

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